[juF-nds] B-umF e.V. : Mitmachen: SGB VIII-Reformprozess
Dörthe Hinz - Flüchtlingsrat Nds.
dh at nds-fluerat.org
Mo Mär 4 16:47:45 CET 2019
Weiterleitung vom Bundesfachverband unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge e.V. : <www.b-umf.de>
Mitmachen: SGB VIII-Reformprozess
Am 21. Januar 2019 ist der Dialogprozess „Mitreden – Mitgestalten: Die
Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe“ zum Reformprozess des SGB VIII
gestartet, auf dessen Grundlage bis zum Jahresende ein Reformvorschlag
durch das Familienministerium erarbeitet werden soll. Hierzu gibt es
verschiedene Beteiligungsstränge, der Wichtigste dürfte wohl die sog.
Arbeitsgruppe „SGB VIII – Mitreden Mitgestalten“, die aus einer festen
Auswahl an Verbänden der Kinder- und Jugendhilfe, Verbände der
„Behindertenhilfe“, Verbände der „Gesundheitshilfe“, Kommunen, Länder
und Bund sowie Sonstige besteht, die in vier themenbezogenen
Arbeitssitzungen diskutiert und Arbeitspapiere entwickelt.
Bereits vor der konstituierenden Sitzung im Januar stand das
Dialogverfahren unter anderem aufgrund der Zusammensetzung der AG in der
Kritik: Sie spiegele die Vielfalt der Kinder- und Jugendhilfe mit ihren
hunderten Interessensvertretungs- und Fachorganisationen nicht adäquat
wider und das Verfahren sei nicht transparent genug. Auch der
Bundesfachverband umF ist, obwohl im Rahmen des letzten Reformversuches
zahlreiche Versuche unternommen wurden, geflüchtete junge Menschen im
SGB VIII anders zu behandeln, nicht hieran beteiligt. Der BumF hat
hierzu vielfach Stellung genommen <https://b-umf.de/p/sgb-8-reform/>.
Die AG tagt vier Mal im Gesamtprozess zu konkreten Themen und erarbeitet
im Rahmen dieser Sitzungen Arbeitspapiere, die in den entstehenden
Gesetzesentwurf Eingang finden. In der Sitzung am 12.02.2019 wurde das
Thema “Besserer Kinderschutz und mehr Kooperation” diskutiert. Am 4.
April 2019 steht die nächste Arbeitssitzung zum Thema „Unterbringung
außerhalb der eigenen Familie: Kindesinteressen wahren – Eltern
unterstützen – Familien stärken“ an. Weiterhin wird es eine Sitzung
geben zum Thema „Wirksames Hilfesystem / Weniger Schnittstellen / Mehr
Inklusion“ sowie zum Thema „Prävention im Sozialraum stärken.“
*Im Vorfeld jeder Sitzung kann die Fachöffentlichkeit aus dem Bereich
der Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe oder Gesundheitshilfe über
die Online Plattform https://www.mitreden-mitgestalten.de/ ebenfalls
Hinweise einbringen und sich über den Prozess informieren.*
*Aktuell ist bis zum 13. März die Online Plattform geöffnet für Beiträge
zum Thema „Unterbringung außerhalb der eigenen Familie: Kindesinteressen
wahren – Eltern unterstützen – Familien stärken“*
Im Hinblick auf geflüchtete junge Menschen ist zu befürchten, dass der
Reformprozess, anknüpfend an den letzten Gesetzesentwurf – das Kinder-
und Jugendstärkungsgesetz – erneut Verschlechterungen durch die
Hintertür zur Folge haben könnte. Der BumF fordert daher:
* Eine klarstellende Regelung, die deutlich macht, dass das SGB VIII
allen geflüchteten jungen Menschen offen steht;
* die Gesamtzuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe für alle jungen
Menschen mit pädagogischem Bedarf;
* den Rechtsanspruch auf Unterstützung und Betreuung nach
individuellem Bedarfen, statt versteckter
Kosteneinsparungsmöglichkeiten bei Leistungen für Geflüchtete;
* eine klarstellende Kostenregelungen für den Einsatz von
Dolmetscher/innen in allen Hilfen und Maßnahmen der Kinder- und
Jugendhilfe;
* eine regelhafte Hilfe und Unterstützung bis zur Vollendung des 25.
Lebensjahres für alle jungen Menschen;
* eine ausdrückliche Festschreibung des Primats der Kinder- und
Jugendhilfe für geflüchtete junge Menschen bis zur Vollendung des
25. Lebensjahres;
* einen Ausbau der psychosozialen Unterstützungsangebote;
* eine Unterbringung und Versorgung von jungen Geflüchteten, die sich
am individuellen Bedarf und Kindeswohl orientiert, statt an
Quotenregelungen;
* keine Übernahme von ordnungsrechtlichen Regelungen in das SGB VIII.
Der BumF hat zu Beginn der Koalitionsverhandlungen in einem
Positionspapier einige Normänderungsbedarfe ausformuliert. Wir freuen
uns, wenn Sie diese und weitere Themen, bei denen Sie rechtlichen
Änderungsbedarf sehen, in den Reformprozess einbringen
Zur Fachkräfte-Beteiligung
<https://www.mitreden-mitgestalten.de/dialoge/unterbringung-ausserhalb-der-eigenen-familie-kindesinteressen-wahren-eltern-unterstuetzen#uip-2>
Zum BumF-Positionspapier
<https://b-umf.de/material/bumf-positionspapier-zum-kinder-und-jugendhilferecht/>
Herzliche Grüße,
--
Dörthe Hinz
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Röpkestr. 12
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