[juF-nds] PRO ASYL zur Aufnahme von 50 Kindern aus griechischen Lagern // Bundeskabinetts-Beschluss: Aufnahme von 50 UMF
Büchner - Flüchtlingsrat Thüringen
buechner at fluechtlingsrat-thr.de
Do Apr 9 09:54:48 CEST 2020
Pressemitteilung/ 08.04.2020
/PRO ASYL zur heutigen Bundeskabinettsentscheidung/*
PRO ASYL fordert Evakuierung der Hotspots – Appell an Virolog*innen
*
Das Bundeskabinett beschließt heute die Aufnahme
<https://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-deutschland-171.html> von
50 Kindern aus griechischen Lagern. »Die Aufnahme von 50 Kindern ist ein
Alibi-Handeln der Bundesregierung und absolut unzureichend. Die Hotspots
in Griechenland müssen evakuiert werden«, forderte Günter Burkhardt,
Geschäftsführer von PRO ASYL. PRO ASYL appelliert an die Virolog*inen in
Deutschland und Europa sich auch mit der Situation an Europas Grenzen
auseinanderzusetzen. Burkhardt: »Nutzen Sie Ihren Einfluss auf die
Bundesregierung. Reflektieren Sie mit, was Nichthandeln in Griechenland
auch für uns in Deutschland bedeutet.«
Eine Ausbreitung des Corona-Virus in Elendslagern wird zum Flächenbrand
für ganz Europa werden. »Es ist völlig abwegig, hierzulande die
Verbreitung einzudämmen und dann wissentlich die Ausbreitung an anderen
Orten in der EU zuzulassen«, kritisiert Burkhardt den Innenminister und
richtet die Kritik auch an alle für die Bekämpfung der Corona-Pandemie
verantwortlichen Minister*innen und die Kanzlerin. »Der Innenminister
denkt in ordnungspolitischen Kategorien der Vor-Corona-Zeit. Es ist
unverantwortlich, diese Frage nur unter dem Blickwinkel der deutschen
und europäischen Flüchtlingspolitik zu betrachten«.
*PRO ASYL fordert Evakuierung: Moria darf nicht zur Todesfalle werden*
PRO ASYL fordert die Evakuierung der Hotspots. Die Einschätzungen von
Expert*innen <https://www.evacuate-moria.com/> müssen ernstgenommen
werden und danach gehandelt werden. Die Rückholaktion der
EU-Bürger*innen im Ausland zeigt: Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Moria
und andere Hotspots dürfen nicht zur Todesfalle werden.
Während auch in Griechenland
<https://www.euractiv.com/section/coronavirus/news/greece-on-total-lockdown-all-new-arrivals-will-be-quarantined/>
das öffentliche Leben stillgelegt ist, um körperlichen Kontakt zu
minimieren und damit der Ausbreitung von Covid-19 entgegen zu treten,
müssen seit Mitte März 2020 rund 41.000 Schutzsuchende
<https://data2.unhcr.org/en/documents/download/74640> in meist
informellen Unterkünften innerhalb und außerhalb der fünf EU-Hotspots
auf den ägäischen Inseln ausharren. Über die Hälfte sind Frauen, Kinder
und Jugendliche.
Das Lager Moria auf Lesbos ist ein einziger Albtraum
<https://www.proasyl.de/news/albtraum-moria/>: Ende Januar 2020 gab es
dort drei Ärzte, acht Krankenschwestern und sieben Dolmetscher für knapp
20.000 Menschen. In Teilen des Lagers müssen sich bis zu 500 Personen
eine Dusche teilen. Zwischen September 2019 und Januar 2020 wurden
sieben Todesfälle bestätigt. Es keinen ernstzunehmenden Notfallplan für
den Fall, dass Covid-19 das Lager erreicht. Simple Präventionsmaßnahmen
wie regelmäßiges Händewaschen können nicht eingehalten werden.
Risikogruppen, etwa ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen,
können sich zum Schutz nicht selbst isolieren. Es droht eine rasante
Ausbreitung des Virus. Um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern,
hat die griechische Regierung eine teilweise Ausgangssperre
<https://www.aljazeera.com/news/2020/03/greece-curbs-refugee-movement-camps-coronavirus-fears-200318162208279.html>
für Moria Hotspots verhängt.
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*Pressearbeit zur beschlossenen Aufnahme von 50 UMF aus Griechenland:*
https://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-deutschland-171.html
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111825/Bundeskabinett-beschliesst-Aufnahme-unbegleiteter-Kinder-aus-Griechenland*
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Antje-C. Büchner
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