[juF-nds] Zivilgesellschaftlicher Aufruf an die Landesinnenminister_innen: Keine Abschiebungen nach Syrien, keine Kooperation mit dem Assad-Regime!
Dörthe Hinz - Flüchtlingsrat Nds.
dh at nds-fluerat.org
Mo Dez 7 09:11:52 CET 2020
Pressemitteilung, 07.12.2020
/Zivilgesellschaftlicher Aufruf an die Landesinnenminister_innen:/
*Keine Abschiebungen nach Syrien, keine Kooperation mit dem
Assad-Regime!*
*Breites Bündnis fordert die Verlängerung des vollständigen
Abschiebestopps nach Syrien / Keine Kooperation mit dem syrischen
Folterregime *
/Hannover,//7. Dezember 2020/. Die Landesflüchtlingsräte, ProAsyl,
Medico International, die Kampagne #SyriaNotSafe, SeaWatch, der Verband
deutsch-syrischer Hilfsvereine, der Paritätische Gesamtverband und
zahlreiche weitere deutsche und deutsch-syrische Organisationen fordern
mit einem gemeinsamen Aufruf von der ab Mittwoch tagenden
Innenministerkonferenz, den Ende des Jahres auslaufenden
Syrien-Abschiebungsstopp zu verlängern.
„/Abgeschobenen drohen in Syrien Folter und Tod“, /warnt Najem Al-Khalaf
vom Flüchtlingsrat Niedersachsen. /„Mit dem//verbrecherischen
Assad-Regime //kann es keinen Deal geben//. //Menschenrechte müssen
unumschränkt für alle gelten.“/
In den vergangenen Wochen hatten sich mehrere Landesinnenminister der
Union sowie Bundesinnenminister Horst Seehofer für ein Ende des
vollständigen Abschiebungsstopps ausgesprochen, um sogenannte Gefährder
und Straftäter nach Syrien abschieben zu können.
„/Wenn die Innenminister den Abschiebungsstopp nach Syrien beenden,
lassen sie die Rechnung des Assad-Regimes aufgehen: Jede Rehabilitierung
des syrischen Folterregimes verhöhnt die vielen Millionen Opfer der
brutalen Diktatur/“, kommentiert *Mariana Karkoutly*, syrische
Aktivistin von Visions4Syria und aktiv in der Kampagne #SyriaNotSafe.
*Der Aufruf weist die Innenminister*innen eindringlich daraufhin, dass
in Syrien flächendeckend und systematisch gefoltert wird*. Das zeige
unter anderem der Folterprozess am Oberlandesgericht Koblenz. Dort
müssen sich zwei ehemalige Mitarbeiter syrischer Geheimdienste wegen
Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Die unterzeichnenden
Organisationen betonen die universelle Geltung des Folterverbots der
Europäischen Menschenrechtskonvention: Niemand darf der Folter
unterworfen werden!
*Zudem erinnert der Aufruf der Organisationen daran, dass Abschiebungen
nach Syrien faktisch eine Kooperation mit dem Assad-Regime bedeuteten*.
Aufgrund seiner systematisch verübten Kriegsverbrechen und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit ist das Assad-Regime Ziel internationaler
Sanktionen. Zahlreiche syrische Behörden und Angehörige des Regimes
stehen daher auf der Sanktionsliste der EU, darunter auch Innenminister
al-Rahmoun. Die unterzeichnenden Organisationen warnen: Kooperationen
mit dem Assad-Regime untergraben die internationalen Sanktionen, tragen
zur Rehabilitierung des Regimes bei und verhöhnen dessen Opfer!
Den Aufruf im Wortlaut und die Liste der unterzeichnenden Organisationen
finden Sie im Anhang.
weitere Informationen:
Kai Weber
Tel. 0511 - 8487 9972
Mail: kw at nds-fluerat.org
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Kai Weber
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