[juF-nds] PRO ASYL zur humanitären Krise in Griechenland // Registrierungsbetrug bei minderjährigen Flüchtlingen in GR/ schwere Vorwürfe gegen Frontex-Mitarbeiter
Dörthe Hinz - Flüchtlingsrat Nds.
dh at nds-fluerat.org
Mo Mär 2 13:02:33 CET 2020
Liebe Interessierte,
hier eine aktuelle Pressemitteilung von Pro Asyl sowie ein Beitrag vom
25.02.2020 zum Betrug bei der Registrierung von unbegleiteten
Minderjährigen in Griechenland.
1. PRO ASYL/Presseerklärung / 28. Februar 2020
*Die Katastrophe von Idlib, Erdogans Drohung und die humanitäre Krise in
Griechenland *
PRO ASYL und Refugee Support Aegean fordern Flüchtlingsaufnahmejetzt!
PRO ASYLund seine griechische Partnerorganisation Refugee Support Aegean
<https://proasylde.acemlna.com/lt.php?s=09420557f3553fd86d8d305947fad5f1&i=66A167A8A657>(RSA)
fordern angesichts der Notsituation in Ägäis die sofortige Evakuierung
der Insel-Hotspots. Alle Schutzsuchende müssen auf das griechische
Festland gebracht werden. Dort müssen sie menschenwürdig untergebracht
und schnellstmöglich in andere EU-Mitgliedstaaten überstellt werden.
Die Mitverantwortung Deutschlands und Europas für die katastrophale
Situation auf den griechischen Ägäis-Inseln ist evident. Die EU-Staaten
setzen den Deal mit Erdogan um jeden menschlichen Preis in der Ägäis
durch. Vor allem deshalb sitzen zehntausende Flüchtlinge unter
unerträglichen Bedingungen dort fest.
Erdogans aktuelle Drohung – mit live Berichterstattung von der Land- und
Seegrenze zu Griechenland –, Flüchtlinge ungehindert weiterfliehen zu
lassen, zeigt wie sehr sich Europa durch den Flüchtlingsdeal erpressbar
machen lässt. Ankara droht damit, die Grenzen für Flüchtlinge nach
Europa zu öffnen, um auf diese Weise Unterstützung aus dem Westen zu
erzwingen.
Europa macht dicht und die Türkei öffnet vermeintlich ihre Grenzen
Richtung Griechenland. Jedoch: Der lebensrettende Fluchtweg in die
Türkei aus der Region Idlib bleibt versperrt. PRO ASYL wirft der
Erdogan-Regierung ein zynisches Spiel auf dem Rücken der Flüchtlinge vor.
PRO ASYL und RSA fordern, die Öffnung der syrisch-türkischen Grenze. Die
umfassende humanitäre Hilfe für Schutzsuchende aus Idlib muss
gewährleistet werden. Es reichen in diesem Zusammenhang nicht
Lippenbekenntnisse und finanzielle Hilfen – die EU muss auch signifikant
Schutzsuchende aus der Türkei aufnehmen. Es ist unverantwortlich, dass
Europa die gesamte Erstaufnahme von Schutzsuchenden Griechenland
aufbürdet. Eine Million Menschen sind in Syrien in der Region Idlib
unmittelbar in Gefahr und Europa bleibt tatenlos.
Pro Asyl zu Griechenland:
https://www.proasyl.de/news/humanitaere-krise-in-griechenland-fluechtlingsaufnahme-jetzt/
*2. Bereits am 25.02.2020 berichtete die Tagesschau von einem
Registrierungsbetrug bei minderjährigen Flüchtlingen, bei dem schwere
Vorwürfe gegen Frontex-Mitarbeiter *erhoben wurden und werden. (mehr
hier ab Minute 11:16:
https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-35831.html?fbclid=IwAR3xJSRPbTE_D02EG7d4ZQiMnaLLKm69pIY1-1U6JYPQOCeVhtRgUHnIDSQ)
Auch Report Mainz berichtete:
Link: https://www.presseportal.de/pm/75892/4529948
"Mutmaßlich minderjährige Asylbewerber sollen nach Ankunft in
Griechenland willkürlich als Erwachsene registriert worden sein. Das
ergeben Aussagen von Betroffenen und Nichtregierungsorganisationen
gegenüber dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz". So schildern mehrere
betroffene Asylbewerber auf der griechischen Insel Samos, dass ihr Alter
trotz korrekter eigener Angaben falsch dokumentiert worden sei. Sie
seien dadurch zu Erwachsenen deklariert worden. Verantwortlich für die
Registrierung von Flüchtlingen ist die griechische Polizei, sie wird
dabei von der EU-Grenzschutzbehörde Frontex unterstützt. Bei der
Registrierung sollen laut Frontex die Daten so eingetragen werden wie
vom Asylbewerber angegeben. Bestehen Zweifel am angegebenen Alter,
müssten die griechischen Behörden eigentlich ein mehrstufiges
medizinisches Verfahren zur Altersüberprüfung einleiten." (mehr siehe
Link oben).
--
Antje-C. Büchner
Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
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