[juF-nds] KOK veröffentlicht neues Papier zu Menschenhandel im Asylkontext
Dörthe Hinz - Flüchtlingsrat Nds.
dh at nds-fluerat.org
Do Nov 19 13:49:44 CET 2020
Weiterleitung vom BumF e.V. :
Der KOK veröffentlicht neues Papier zu Menschenhandel im Asylkontext
<https://b-umf.de/p/der-kok-veroeffentlicht-neues-papier-zu-menschenhandel-im-asylkontext/>
Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. KOK hat
ein Papier zur Problematik Menschenhandel im Asylkontext veröffentlicht.
Dies ist auch für unbegleitete Minderjährige immer wieder ein Thema,
denn auch dort werden Opfer von Menschenhandel häufig nicht
identifiziert, sondern bei der Einschätzung der Schutzbedürftigkeit
allein auf die Minderjährigkeit abgestellt. Dies führt in der Praxis
dazu, dass die Minderjährigkeit angezweifelt wird, wenn Einreisepapiere
mit einem anderem Geburtsdatum auftauchen. Anstatt dies als ein
mögliches Indiz für Menschenhandel anzunehmen, wird stattdessen die
Minderjährigkeit in Frage gestellt.
Dazu führt der KOK aus
“In der Praxis ist die Identifizierung von Betroffenen von
Menschenhandel und Ausbeutung selbst unter günstigen Umständen
kompliziert. Den schutzsuchenden Betroffenen von Menschenhandel fehlt
oftmals ein Verständnis des Phänomens Menschenhandel und das Wissen
hinsichtlich der Unterstützungsmöglichkeiten und Rechtsansprüche, die
ihnen zustehen. So wissen sie zwar meist sehr genau, dass ihnen Gewalt
und Unrecht widerfahren ist. Dass dies jedoch strafrechtlich relevant
ist und sie Opferschutzrechte in Anspruch nehmen können, ist so gut wie
nie bekannt. Ganz im Gegenteil: diese Personen haben meist Angst, selbst
strafrechtlich verfolgt zu werden, beispielsweise aufgrund einer nicht
regulären Einreise, nicht vorhandener gültiger Ausweispapiere oder auch
wenn sie neben einer unfreiwilligen Prostitutionstätigkeit gezwungen
wurden, unter Strafe stehende Handlungen, wie Ladendiebstähle oder
Urkundenfälschung, zu begehen. (Fußnote: Oftmals reisen minderjährige
Betroffene von Menschenhandel mit Nationalpässen ein, die von den
Täter*innen organisiert wurden und nach denen sie die Volljährigkeit
erreicht haben.)”
Neben der Erläuterung zu mögliche Gründe gibt es Handlungsempfehlungen,
um die Identifizierung Betroffener von Menschenhandel und Ausbeutung im
Kontext von Flucht und Asyl zu verbessern.
Zur Veröffentlichung (pdf)
<https://b-umf.de/src/wp-content/uploads/2020/11/kok_policypaper_2020.pdf>
--
Dörthe Hinz
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
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